Autoren - Adventkalender 2018

Monika Nießen

Willkommen hinter meinem Türchen vom:
8.12.

 

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Tante Hubertine

    »Warum hast Du denn schon Lebkuchen gekauft?«
    »Ach, Flori, sie haben mich so angelacht und Du weißt doch, wie sehr ich die Weihnachtszeit liebe«, antwortete Sandra.

    In diesem Jahr feierten sie ihr 3. Weihnachtsfest als Ehepaar. Im Oktober plante sie bereits ihre Dekoration, wer welches Geschenk bekam und was es an den Feiertagen zu essen geben sollte. Florian und Sandra kochten sehr gern und gut. Sowohl Sandras als auch Florians Familie wussten dies zu schätzen.
    Es hätte ein perfektes Fest werden können, wenn die Großtante Hubertine nicht gewesen wäre.

    Sie war die Tante von Florians Vater. An diesem dritten November, dem Hubertustag, feierte sie ihren 85. Geburtstag. Ihr Mann starb vor 10 Jahren, seit dieser Zeit lebte sie in einem Seniorenheim, besuchte aber regelmäßig ihren Neffen und seine Familie, die im Haus ihrer Eltern wohnten, dass sie im Laufe der Jahre zu einem 2-Familienhaus umgebaut hatten. Im Erdgeschoß gab es ein großes Esszimmer in dem 24 Personen bequem Platz fanden. Dort fanden die Familienessen statt, die nun zum 3. Mal am 1. Weihnachtstag von Sandra und Florian zubereitet werden sollten. Tante Hubertine nahm an allem regen Anteil, stets missbilligend. Während ihr Neffe, seine Frau und die übrige Familie ihre Kritik gelassen zur Kenntnis nahmen, so war die Tante eben, hätte Sandra am liebsten losgeweint. Florian versuchte sie zu beruhigen, aber es nützte nichts. Sie sagte: »Ich freue mich auf den Neujahrstag, dann kommt die Tante ja nie.«

    Nun sollte erst einmal der 85. Geburtstag gefeiert werden und da das große Esszimmer renoviert wurde, musste sie im Seniorenheim feiern. Ihre Missbilligung über diesen Zustand bekamen alle Familienmitglieder zu hören. Florian besuchte sie dort, er wollte ihre Fotoalben ausleihen, um aus den alten Bildern einen Film als Geburtagsgeschenk zusammenzustellen. Tante Hubertine überreichte ihm die Alben und ermahnte ihn sorgfältig damit umzugehen. Zu Hause angekommen, sahen Sandra und er sich die Alben an, und lasen die Kommentare, die Hubertines Ehemann zu jedem Foto geschrieben hatte. Sie waren sehr überrascht, als sie unter einem Foto lasen: »Hubertine lernt allmählich kochen, es wurde auch höchste Zeit.« Auf dem dazugehörigen Foto war die Tante vor ihrem Herd stehend zu sehen. Der Onkel musste das Bild in den ersten Ehejahren aufgenommen haben. Auf der nächsten Seite, wieder ein Foto mit einem schön gedeckten Tisch und dem Kommentar:
    »Hubertine hat eine Menge gelernt, es wurde auch Zeit, schließlich ist heute unser 5. Hochzeitstag.«
    Florian meinte, die Tante habe die Fotos bestimmt vergessen und lange nicht mehr in die Alben geschaut, sonst hätte sie sich mit der Kritik an Sandra bestimmt zurückgehalten. Aber diese Bilder mit den Kommentaren wollte er in jedem Fall für das Video zu ihrem Geburtstag verwenden. Er fand, dass Tante Hubertine ein bisschen Kritik ertragen müsse, schließlich sei sie selbst ja auch nicht zimperlich.

    Am 3. November versammelte sich die Familie in einem separaten Raum der Seniorenresidenz um mit der Tante zu feiern. An allem und jedem fand sie etwas auszusetzen. Bis sie sich Florians Film ansahen. Da wurde die Tante sehr still und für den restlichen Tag richtig nett.

    Florian sagte später, als sie wieder zu Hause waren, zu Sandra: »Ich habe noch eine Kopie von diesem Video, wenn sie Weihnachten wieder alles missbilligt, dann werde ich ihr den Film vorführen.«

    Doch dazu kam es nicht, das Weihnachtsessen war sehr lecker, die Stimmung so gut wie lange nicht, und als Tante Hubertine zum Abschied meinte: »So ein schönes Weihnachtsfest habe ich noch nie erlebt«, da kullerten bei Sandra ein paar Freudentränen. Sie umarmte die Tante und lud sie gleich für den Neujahrstag ein.


Monika Nießen

Monika Niessen

Pünktlich zu meinem 70.Geburtstag erschien mein 1. Clementine Weidenbrecher Band. Die Heldin läuft mit einem Rollator und erlebt viele kriminelle Geschichten.
Es machte mir Spaß, zu sehen, wie vielen Menschen ich mit dieser lokalen Krimifigur, die auch mal Dialekt spricht, eine Freude bereitete.

Da ich auch gerne Märchen schreibe, es sind über 100, brachte ich das Buch »Märchenzeit« im Jahr darauf mit einem 2. Clementine Weidenbrecher Bad heraus.

Zwischenzeitlich erschien auch mein Band »Vom Lieben und Leben am Rhein«.

Diesen Dezember 2018 wird mein 3. Krimiband wohl auch zu kaufen sein.

Was gibt es sonst noch von mir zu erzählen? Ich lebe mit meinem Mann in meiner Geburtsstadt Remagen, und meine Geschichten haben alle einen lokalen Bezug.

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