Frau am Ruder

Moderne Piratinnen und Piraten

Teil 3: Sprich-wie-ein-Pirat-Tag & andere Freizeit-Piraten

--> zu Teil 1: Moderne Piraten haben viele Gesichter

--> zu Teil 2: Piratinnen gestern und heute

Autorenwebseiten enthalten Werbung
Impressum / Datenschutz | medienschiff.de Startseite

Teil 3, die Möchtegern-Piraten

Was ist der ›Sprich wie ein Pirat Tag‹?

Ich gestehe, von diesem dubiosen Feiertag habe ich 2020 zum ersten Mal gehört!

Beziehungsweise gelesen, und das auch nur total zufällig:
Weil mein Lieblings-Kalender vergriffen war und ich einen günstigen Ersatz wählte, der jede Menge kuriose Feiertage enthielt. Darunter auch diesen. Also machte ich mich auf die Suche nach Infos über unbekannte Piratentage.

Zu meinem Erstaunen stand in fast jeder Quelle, dieser ›International Talk Like a Pirate Day‹ ginge weltweit viral durchs Web und die sozialen Netzwerke.
Das deckt sich nicht wirklich mit meiner Erfahrung!
Obwohl ich bekanntermaßen nicht gerade selten zu schifffahrtsnahen Themen online unterwegs bin.

Falls du diesen Piratentag also ebenfalls noch nicht kanntest, ist das völlig in Ordnung. Aber für mich, als Schifferin, ist das schon extrem peinlich!

Seit wann gibt es diesen Piraten-Tag?
Sprich, wie lange habe ich das in der Koje verpennt? Ein paar Klicks weiter stellte ich fest: Dieses verruchte Treiben scheint bereits seit 1995 im Gange!

Wer kommt denn auf so eine bekloppte Idee? Tja, mit einer solchen begann es tatsächlich.

Aus einem Scherz wurde ein Feiertag: Zwei Jungs, John Baur („Ol’ Chumbucket“) und Mark Summers („Cap’n Slappy“), schnauzten sich, während eines Racquetball-Spieles, plötzlich auf piratisch an. Das gefiel ihnen anscheinend so gut, dass daraus in ihrem Freundeskreis eine Gewohnheit wurde: Sie quatschten nun jährlich am 19. September wie die alten Freibeuter.

Das wurde allerdings erst 2002 ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt, in dieser Kolumne hier. Von niemand geringerem als dem bekannten Humor-Kolumnisten und Pulitzer-Preisträger Dave Barry. Das musste ja Folgen haben.

Damit kam, wie gesagt, das Internet ins Spiel und schleuderte den Ball rund um die Welt.
Und jetzt haben wir den Kauderwelsch-Salat. Alle Jahre wieder.

Zwei Freibeuter auf Foto-Wand


Wann ist ›Sprich wie ein Pirat Tag‹?

Hallo? Liest du Nichtsnutz eigentlich, was ich schreibe? Mach mal die Klüsen auf! Wie oben bereits verklickert:

Jedes Jahr am 19. September!

Falls du den Termin immer noch nicht verstanden hast, oder meine Sprache nicht sprichst, versuche es gefälligst mit dem Englisch-Piratisch auf der offiziellen Webseite von talk like a pirate!

Zu chaotisch? Oder zu englisch? Sachlich erklärt wird es z.B. auf dieser Seite über Feiertage in Österreich.


Warum wollen wir Piraten sein?

Warum ich das lieber nicht wäre - und es vermutlich dennoch auf eine gewisse Weise bin - habe ich bereits in Teil 2 (Ich bin keine Piratin. Aber so ähnlich.) erläutert.

Was andere zur Piraten-Imitation oder zur Piraten-Verherrlichung motiviert, ist darin auch enthalten, außerdem sprach ich es teilweise am Ende von Teil 1 (Historie versus Moderne) an.

Doch da steckt noch viel mehr dahinter.

Neben dem kribbelnden Reiz des Kriminellen, der ebenso der Krimivermarktung zugute kommt, oder dem Jagdfieber nach Schätzen, das von noch viel mehr Film- und Buchgenres bedient wird, klebt am Wort ›Pirat‹ zusätzlich der Duft des Meeres, die Weite und Freiheit des Horizontes, die Idee einer ewigen (Urlaubs-)Reise, der Wunsch, straflos auf den Tisch zu hauen, zu schimpfen, grob sein zu dürfen und überhaupt - alle Einschränkungen von Gesellschaft und Etikette über Bord zu werfen.

(Anbei, den wahren Duft, den damalige Piraten verströmten, stellen wir uns dabei lieber nicht zu genau vor.)

Das Freiheitsideal der kleinen Jungs lässt sich oft kurz zusammenfassen: Indianer, Cowboy oder Pirat.

Doch während Kenntnis der vielfältigen Sprachen der indigenen Völker ein Studium erfordern würde, und das Englisch der Kuhjungen sofort an die Schule erinnert, ist Piratisch leicht zu lernen und erlaubt es endlich, nach Herzenslust zu fluchen.

Probiere selbst aus, wie befreiend das sein kann:


Wie geht Piraten-Sprache?

Arrrr, ihr elenden Landratten, glaubet ihr etwa, ich tippe hier stundenlang veraltete Wörter? Zum Klabautermann, bin ich denn euer stinkender Papagei, der für euch alles wiederholt? Das haben dämliche Pfeffersäcke schon an meiner statt getan, seht selbst!

Die besten Quellen, die ich fand, also finde ich zumindest:


Massenhaft Freizeit-Piraten

Bei meiner Recherche zum Sprich-wie-ein-Pirat-Tag begegnete ich haufenweise weiteren Piraten, die keine sind. Weder Vollzeit- noch Teilzeit-Piraten, denn sie üben eigentlich irgendeinen einen anderen Beruf aus. (Oder gar keinen, das weiß ich natürlich nicht.)

Auf jeden Fall sind diese Freibeuter-Imitate keine Berufs-Piraten, sie tun es nur in der Freizeit.

Ganz unverhohlen, blüht die verdächtige Piraten-Szene, mitten unter uns, z.B. in Karnevalsvereinen, beim Rollenspiel oder auf Mittelaltermärkten.

Lebensgroße Piraten-Puppe und Weihnachtsmann


Apropos maritimer Mittelaltermarkt:

Möchtest du die Stimmung schnuppern?

Ein eigenwilliges Gefühl vom ›Schlachte Zauber‹ in Bremen, inklusive Begegnung mit einer rätselhaften Piraten-Puppe, und einiges mehr, vermittelt die humorvolle Novelle

-> ›Glaubst du an den Weihnachtsmarktmann?


Die Suchanfragen für Piratenkostüme und Piratenkleidung schießen bei Google durch die Decke.

Und schon im Kindergarten werden die Kleinsten, mit Bilderbüchern und insbesondere beim Fasching, auf die Idealisierung der Piraten getrimmt. Sie können sich doch gar nicht wehren!

Die heimliche Legalisierung der Piraterie ist in vollem Gange … Da versenk mich doch einer, ich habe die Gefahr kaum bemerkt!

Aus einem Witz wurde schließlich bereits dieser regelmäßige Feiertag. Wohin soll das noch führen?
Welche Grenze fällt als nächstes?

Aber letztlich ist dass kein wirkliches Problem.

Und falls es eins wird, ist es leicht aus der Welt zu schaffen, Yo-ho-ho. Denn wer bei diesem Spiel die Grenze der Legalität überschreitet, wird, ganz entsprechend seiner eigenen Regel, kurzerhand kielgeholt.

Ich warne euch, ich meine das ernst: Schiff vorhanden, Kiel nicht allzu tief. Es gibt also eine, wenn auch recht geringe, Überlebenschance, auf die ich mich berufen kann. Deswegen würden demokratische Gerichte euer Verschwinden in der ewigen Versenkung durchaus als unbeabsichtigtes Unglück akzeptieren.

(Die Unfall-Variante bereitet vermutlich weniger Schwierigkeiten, als den Richtern zu erklären, dass ihr euch selbst zu Vogelfreien erklärt habt.)


Wie werde ich Pirat?

Als Berufswunsch schlag dir das bitte aus dem Kopf, okay?

Doch als Hobby macht es riesigen Spaß.
Du brauchst nicht viel, nur gute Laune und ein paar humorvolle Opfer oder Mitspieler. Nicht zwingend, aber hilfreich bei der Glaubwürdigkeit, ist ein Kostüm und ein paar Accessoires, wie Augenklappe, harmloses Plastikmesser, Enterhaken oder Papagei.
Was die Sprache angeht, hilft nur: Üben, üben, üben.

Die wenigsten Freizeitpiraten haben Schiffe. Die wären bei dem Hobby auch eher störend, als nützlich, weil sie den Kreis der möglichen Begegnungen arg beschränken.
Komm bloß nicht auf den Gedanken, dir auf Piratenweise eines anzueignen!

Ich kenne da allerdings zwei Mädels, die haben es versucht:


Sind sie schon Piratinnen, oder üben sie noch?

Überprüfe es selbst, in dem Roman: "Die Schiffsdiebinnen":

Buchcover Schiffsdiebinnen

Wer Schiffe klaut, kriegt nasse Füße, Taschenbuch überall im Buchhandel!

Sofort bestellen: z.B. im Autorenweltshop
& E-Book in jedem Buchladen-Shop & für Kindle bei Amazon* (Anzeige)
Oder mehr Info:


Piraten Geschlechter

An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen. Für die Einteilung der drei Seiten über Piraten und Piratinnen nach Männern, Frauen und Diversen. Bei allen Geschlechtern, die sich dadurch irgenwo im Text, oder insgesamt, beleidigt, nicht berücksichtigt oder ins Klischee gedrückt fühlen.

(Dabei bin ich bestimmt jedem mal auf die Füße getreten.)

Das ist allerdings geschichtlich bedingt. Auf einem Piratenschiff gab es nur Männer. Alles andere musste sich verkleiden und verleugnen, um dort zu überleben. In diesem Sinne sind mit der männlichen Form immer alle gemeint.
Also: Sorry. ;)

Nächste Seite:

--> zu Teil 1, Männer: Moderne Piraten haben viele Gesichter

Moderne Piratinnen und Piraten

Inhalt Teil 1, Männer:
Moderne Piraten haben viele Gesichter


Inhalt Teil 2, Frauen:
Piratinnen gestern und heute


Inhalt Teil 3, M/W & Diverse:
Freizeit-Piraten

 


Möchtest du dich wie ein Pirat fühlen - in heutiger Zeit?
Dann gehe mit den Schiffsdiebinnen auf die Reise:

Zwei junge Frauen stehlen ein altes Schiff.

Wer wegläuft, kommt auch irgendwohin. Oder ist der Fluss das Ziel?

Die Schiffsdiebinnen

Sind sie schon Piratinnen, oder üben sie noch?

Finde es schmunzelnd heraus im #Flussroman!


 

Schiffspost und Buchnews

Tipp: Für Leseratten, Landratten und Wasserratten.
Erscheint selten & mit Schmunzelgarantie. Die nächste Folge nicht verpassen:


Hat dir diese piratische Seite gefallen?

Dann teile sie gerne mit deinen Freunden, bei:
fb-Button Tweet-Button P-Button in-Button E-Mail
(Link führt direkt zum jeweiligen Netzwerk, bei Klick kann dein Besuch auf dieser Seite dort ggf. verfolgt werden.)


© Rega Kerner
Quellen: Sind im Text beim jeweiligen Thema verlinkt. (Außer Wikipedia - denn da stand [noch] nicht ergiebig viel.)

*Amazon-Links: Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen, näheres siehe Datenschutz.
Autorenwelt: Gibt zusätzliche Prozente an den Autor. Beides ohne Einfluss auf Ihren Preis.

Bevor du gehst:
Ja, ich hasse PopUps ebenso. Darum erinnere ich hier nur ganz leise:
Hol dir die

medienschiff.de Startseite | Impressum/Datenschutz